Tape Baking Prozess / Sticky Shed Syndrome

Tape Baking Prozess2024-02-25T08:57:50+00:00
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Wenn Sie altes Bandmaterial in feuchten Kellern oder Schränken herumliegen haben und dieses somit nicht ordnungsgemäß gelagert wurde, haben Sie sehr wahrscheinlich das

„Sticky Shed-Syndrom“.

Zum Sticky Shed Syndrome kommt es immer dann, wenn die Bandebenen anfangen aneinander zu haften und beim Abspielen wieder auseinandergerissen werden.

Dieses Problem führt zu einer Zerstörung Ihres Bandes beim Abspielversuch nach vielen Jahren.

Man merkt dies am Verlust hoher Frequenzen, möglicherweise hört man ein Quietschen der Bandführungen. Die Ablagerungen können die Wiedergabe buchstäblich zum Stillstand bringen – Tonköpfe und die Maschine selbst können dadurch beschädigt werden.

Die Ursache in diesem Problem kann wie folgt beschrieben werden: Bänder verschlechtern sich aufgrund eines Zusammenbruchs des Bindemittels (des Klebstoffs), das die Oxidatome auf dem Band hält. Das Bindemittel enthält Polyurethan, das Wasser aufnimmt und bewirkt, dass das Polyurethan an die Oberfläche des Bandes steigt.

Es gibt einige wichtige Anzeichen dafür, ob ein Tonband “gebacken” werden muss…

Das oben stehende Foto zeigt ein schwer beschädigtes Band, an dem sich bereits unwiederherstellbare Beschädigungen eingestellt haben. (Abriss der Magnet-Partikel)

Das typische Anfangs-Symptom ist ein Quietschen, wenn das Band den Wiedergabekopf oder andere feste Teile eines abspielenden Gerätes passiert. Das Quietschen wird auch elektronisch über den Audio-Ausgang des Tonbandgeräts übertragen.

Die kontinuierliche Verwendung eines quietschenden Bandes kann das Band dauerhaft beschädigen, da manchmal Oxid vom Band abgerissen wird. Teilweise bringt es sogar die Tonbandmaschine beim Umspulvorgang zum Stillstand, da der Bandzug sich durch den sich lösenden Abrieb extrem erhöht.

Dieser abblätternde Rückstand ist deutlich zu erkennen und fühlt sich zumeist gummiartig an, während er sich noch auf der Oberfläche des Bandes befindet.

Es besteht aber auch die Gefahr einer Beschädigung des Tonbandgeräts oder der Tonköpfe.

Ein weiteres Symptom ist, dass das Band verzerrt klingt, und merklich an hohen Frequenzen verloren hat.

Eine Verschlechterung kann bei jedem Band auftreten, aber das Problem tritt aber häufiger bei Tonbändern auf, die in den USA von Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre hergestellt wurden.

Bänder, die im Allgemeinen gebacken werden müssen …

  • AMPEX 406
  • AMPEX 407
  • AMPEX 456 (Studiostandard)
  • AMPEX 457
  • AMPEX 499 (Studiostandard)
  • alle Bänder der Marke 3M

Wenn wir ein Tonband erhalten, wird es zunächst auf das „Sticky Shed Syndrome“ geprüft.
Sollte das Band betroffen sein, wird das „Baking“ nach Ihrer Zustimmung durchgeführt.

Es ist eine zusätzliche Option, die sich aber in den meisten Fällen lohnt.

In einer speziellen Vorrichtung, die das Tonband und die beschädigte Trägerschicht mit strömender heißer Luft erwärmt, wird versucht, die Feuchtigkeit aus dem Bindemittel zu entfernen.

Es dauert mehr als 24 Stunden bis das Band abspielbar ist und dann hat man nur noch wenige Stunden, um die digitale Übertragung durchzuführen, bevor es wieder klebrig wird. Es ist möglicherweise das letzte Mal, dass das Band abgespielt werden kann. Daher geschieht der „Banking-Prozess“ ohne Garantie und es ist nötig, die Ihnen zugesendete Auftragsbestätigung zu unterzeichnen, die einen Zusatz erhält, dass wir den Prozess durchführen dürfen. Ohne eine von Ihnen unterzeichnete Auftragsbestätigung führen leider wir keinen Auftrag durch.

Nach dem Backen bleibt das Tonband normalerweise etwa einen Monat lang in gutem Zustand, bis es sich wieder erneut verschlechtert.

Wenn sich das Band erneut verschlechtert hat, kann das Band möglicherweise erneut gebacken werden.


BASF-Abrieb

Ein anderes und neues Problem, was derzeit ausschließlich bei

  • BASF SM900
  • BASF SM911

auftritt ist ein sandiger Abrieb, der auf unbehandelten Bändern die Tonköpfe zusetzt und somit zum sofortigen Klangverlust führt und zur unnötigen und hartnäckigen Verschmutzungen der Tonköpfe führt. Wir werden daher keine BASF-Bänder mehr digitalisieren, ohne diese Vorher einem ausführlichen Baking-, und Reinigungsprozess unterzogen zu haben.

Tape-Baking

Tape Baking Prozess ab

65 je Band
  • Langzeit-Trocknung von 12 Stunden
  • Bandreinigungs-Prozess
  • Preis abhängig von Band-Größe & Stückzahlen

Tonband

im Detail

Das Magnetband besteht aus mindestens zwei und manchmal auch aus drei Schichten:

Die BASIS ist ein transparentes Kunststoffband, das sehr dünn ist. Bei Audiobändern mit offener Rolle und Kassette variiert die Dicke, um mehr Band auf eine Rolle zu wickeln. Es gibt zwei Arten von Basen: Acetat und Polyester. Das Syndrom ist am häufigsten bei Letzterem zu finden (Hersteller AMPEX).

Das OXID ist eine von vielen Formulierungen für Eisenoxid, welches mit einem Klebstoff namens „Binder“ beschichtet und auf die Basis geklebt wird. In diesem Oxid befinden sich die Partikel, die die Audiosignale beinhalten. Das Oxid wurde manchmal mit einem Schmiermittel angereichert, um den Verschleiß der Bandköpfe zu verringern.

BACKCOATING ist die dritte Schicht, die ab den 80er Jahren zu Bändern hinzugefügt wurde. In der Regel handelt es sich um eine flache schwarze Beschichtung, die dazu beitragen sollte, das Durchsprechen der Signale zu verringern. Auch dies wird mit einem Bindemittel auf die Basis geklebt.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema? Durchsuchen Sie unsere FAQs oder Senden Sie uns eine Email
Mein Band ist betroffen, was nun?2023-11-28T21:26:26+00:00

Spielen Sie das Band auf keinen Fall mehr ab! Sie riskieren den unwiederbringlichen Verlust des Audiomaterials und Ihrer Aufnahme. Kontaktieren Sie uns!

Kann ich das Baking auch selbst durchführen?2021-05-07T08:41:38+00:00

Selbstverständlich können Sie das Baking auch selber durchführen. Kontaktieren Sie uns hierzu bitte telefonisch oder per Email.

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